So, meine erste Woche bei der Nischenseiten Challenge ist geschafft! Ich habe eine Idee für meine Nischenseite gefunden und auch eine passende Domain registriert – insofern bin ich voll im Plan. Vorgegangen bin ich genauso wie in diesem Beitrag zur Nischenseiten Challenge 2017:
Märkte, Ideen & Keywords für die Nischenseite.
Diesmal ist mir die Suche schwerer gefallen als sonst und sie hat auch länger gedauert. Seit meiner „Vorbemerkung“ vom letzten Sonntag habe ich fast jede freie Minute damit verbracht, Ideen zu suchen, Ideen zu verwerfen und wieder neue Ideen zu suchen – leider vergeblich. Dann ist mir eine ziemlich alte Idee wieder in den Sinn gekommen, die ihre Vor- aber auch ihre Nachteile hat.
Die drei Basics einer Nischenseite: Suchvolumen (hoch), Konkurrenz (moderat) und Monetarisierungspotential (gut) sind auf den ersten Blick recht ordentlich, womit man diese Nische als potentiell profitabel bezeichnen kann.
Das obige Bild zeigt u.a das Suchvolumen für mein Keyword im KWFinder (22.095). Im unteren Bild sieht man das Ergebnis der metrics.tools (27.100, zweite Zeile). Beide Tools zeigen leicht verschiedene Suchvolumina an, aber der Unterschied ist in dieser Größenordnung nicht wirklich gravierend. Etwas anders sieht es da bei den LongTails (ab 3 Wörtern) aus – hier wird wohl die Erfahrung zeigen müssen, welches Tool dem tatsächlichen Volumen näher kommt.
Pro und Contra meiner Nische
Trotzdem bin ich nicht völlig überzeugt von meiner Nische. Deshalb will ich hier gleich ein kurzes Pro & Contra skizzieren. Vorher aber ein Überblick über die wichtigsten Kenngrößen meiner Nische bzw. meines Hauptkeywords in tabellarischer Form, sodass zu sehen ist, was mir wichtig war.
Keyword | wird noch nicht bekannt gegeben |
---|---|
Volumen | Hauptkeyword: zw 22.000 und 30.000 * Aggregiert (incl. Longtails): zw 35.000 und 40.000 * |
Konkurrenz | TOP 10: Nur Shops TOP 50: wenige Affiliates |
Monetarisierungspotenial | Mehrere Partnerprogramme (incl. ebay & amazon) |
Trends | stark saisonal übers Jahr Ansteigend über mehre Jahre |
Longtails | Longtails mit guten Suchvolumina |
Domain | Longtail Domain war frei. |
Social Media | vorwiegend Shopwerbung, nicht spezialisiert |
Pro
Die Nische hat ein mittleres 5-stelliges Suchvolumen was das Hauptkeyword betrifft. Die Longer-Tails (2 Keywords) sind immer noch 4-stellig und Even-Longer-Tails (alles ab 3 Keywords) sind oft dreistellig. Kurzum, eine Nische mit insgesamt sehr gutem aggregierten Suchvolumen.
Darüber hinaus gibt es, neben amazon, weitere größere Shops mit dem entsprechenden Trust, die ebenfalls anständige Provisionen im mittleren einstelligen Prozentbereich anbieten. Wenn ich es bis hierhin überschlage, hat die Nische also ein Potential von 200-500 € im Monat, falls ich es nach vorne in die Serps schaffe.
Probleme meine Nischenseite zu monetarisieren, gibt es damit also keine. Einige LongTails eröffnen mir sogar die Möglichkeit ein ebook zu verkaufen – aber immer langsam mit den jungen Pferden!
Im Bereich Social Media ist diese Nische fast nicht vorhanden. Und wenn das Thema auf irgendeinem Kanal auftaucht, sind es entweder Werbevideos oder Bilder der Hersteller oder es handelt sich um einen völlig anderen Kontext.
Contra
So weit, so gut! Kommen wir zum Contra. Diese Nische, die ich mir ausgesucht habe, wollte ich eigentlich füher schon mal bearbeiten – habe das aber bisher aus verschiedenen Gründen gelassen.
Der erste Grund ist schlicht die Tatsache, dass die Nische stark saisonal ist und ich schon andere saisonale Nischenseiten habe, die zu ähnlichen Zeiten ihre Höhepunkte haben. Dazu kommt, dass ich so meine Zweifel habe, wie aussagekräftig die „Google Trends“ in diesem Fall wirklich sind.
Meiner Erfahrung nach ist es nämlich so, dass viele stark saisonale Nischen in ihrem Nachfragetal auf nahezu Null absinken, und nicht etwa nur um 70% oder Ähnliches, wie man es aufgrund Trend-Grafik erwarten würde.
User Intent richtig eingeschätzt?
Der zweite und ungleich wichtigere Grund für meine Zurückhaltung war (und ist) mein Unklarheit über den User Intent! Der Informations- und Problemlösungsbedarf, den das Produkt aufwirft, fällt meines Erachtens eher gering aus. Das heißt, ich halte es für durchaus möglich, dass der überwiegende Teil der potentiellen Käufer ihre Kaufentscheidung in erster Linie von der Optik und dem Preis abhängig machen, anstatt vorher gezielt nach Informationen zu suchen.
Ich habe mir das nicht einfach nur zusammengreimt, auch die üblichen Tools bestätigen mir diesen Eindruck von meiner Nische.
- AnswerThePublic spuckt grade mal 28 relevante Fragen aus
- Beim W-Fragen-Tool sind es nur 11
Das wirft für mich zwei weitere Probleme auf: Wenn ich mit meiner Vermutung Recht habe, dann ist der größte Teil des Suchvolumens nur schwer mit einer „Ratgeber, Tipps & Infos“ – Seite abzuschöpfen, denn eine Nischenseite ist kein Shop, in dem man in Ruhe stöbert – in dem man also erst nach vielen schönen Bildern sucht und anschließend nach dem Preis filtert.
Und wenn doch User auf die Seite gelangen, z.B. einfach deshalb, weil meine Seite vielleicht weit vorne in den SERPS rankt, dann sind diese User möglicherweise nicht sehr lange auf so einer textlastigen Seite zu halten. Damit hätte ich dann eine Nischenseite, deren Texte zwar für Google i.S des klassischen SEO relevant sind, aber den User Intent nicht bedienen können.
Die erste Folge wäre eine schlechte Bounce Rate und die zweite Folge ein schlechtes Ranking.
Fazit und Domain
Um es kurz zu machen, ich habe bei dieser Nische einige Bauchschmerzen. Erst recht, wenn ich so eine klassische Nischen-Seite aufbauen wollte nach dem Schema: Homepage gefüllt mit überflüssigen Texten, auf der Fragen beantwortet werden wie „Was ist ein Kartoffelsack“ und darunter findet sich eine Vergleichstabelle mit 5 Kartoffelsäcken von Amazon. Im Menü gibt es Bestellerlisten, Zubehör, Hersteller und Info-Artikel: „Kann man das Sonnenlicht in einem Kartoffelsack einfangen?“ oder „Kartoffelsack richtig pflegen – 5 Tipps.“ etc..
Lande ich mit so einer Standardseite dann irgendwann maximal auf Platz 8 der ersten Seite oder sogar nur auf der zweiten Seite bei Google, wäre der ganze Aufwand für die Katz (Miau). Denn alles unterhalb der TOP5 (wenn überhaupt) ist quasi nicht existent. Und dazu ist mir meine Zeit zu schade.
Ich überlege also, an die ganze Sache etwas anders heranzugehen. Ich weiß nur noch nicht wie.
Neutrale .de Domain
Letztlich habe ich mir heute bei meinem Hausprovider All.Inkl eine ‚.de Domain‘ registriert, die zwei relevante Keywords meiner Nische enthält und ganz neutral klingt. Es gibt also keine Endung auf -test, -kaufen, -abc, -info oder ähnliches. Zusätzliche Kosten sind mir nicht enstanden, da es sich um eine Inklusivdomain handelt.
Bis dahin.
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